Über…

 

Bei vielem was für Hildegard wichtig war, bin ich der selben Ansicht. Hier ein paar davon;

 

Hildegard ging davon aus, dass der Mensch das Ebenbild der Schöpfung ist und jeder Mensch einen nur ihm allein übergebenen Auftrag hat. 

 

Hildegard sah es als eine ihrer Aufgaben, die Behandlung von Krankheiten jeder Art 

-seelisch und körperlich-. Darüber hinaus beschäftigte sie sich nicht nur mit der Medizin, sondern auch mit der gesamten Lebensführung des Menschen.

 

Für Hildegard wichtig: die Heilkräfte einheimischer Kräuter.

 

Neben der Heilung mit Pflanzen war die seelische Ruhe eine der wichtigsten Heilmethoden. Die seelische Stimmung spielte zu Hildegards Zeiten eine grosse Rolle: Wie man sein Leben im eigenen oder im von der Natur vorgegebenen Rhythmus gestaltet. Allerdings muss man ihn kennen, vor allem auch befolgen, um nicht aus seiner Mitte zu fallen. Zum Lebensrhythmus gehört auf der einen Seite unbedingt die Ruhe eines wohl geordneten Lebens, d.h. auch das Ausspannen oder die Meditation, die man nur in der Ruhe vollziehen kann.

 

Man behandelt zuerst mit Diät. Im antiken Sinn bis hin in die Zeit des Mittelalters hat die Diät, griechisch Diaita, eine viel weitere Fassung als heute. Es regelt nicht nur eine Nahrungsproblematik, es ist vielmehr die Umstellung des gesamten Lebens.

Diaita heißt die Lebensform. Hildegard unterteilt sie in sechs Gebiete, die res non naturalis, die vom Menschen beeinflussbar sind.

 

1.Der Einfluss der vier Elemente, Luft, Wasser, Feuer und Erde, auf den Menschen

2.Essen und Trinken

3.Ruhe und Bewegung

4.Schlaf und Wachsein

5.Ausscheidungen, Sekreta und Exkreta, z.B.Aderlaß, Schröpfen, Moxibution

6.und schließlich die seelischen Komponenten – affectus animi: Hildegard Fasten. 

 

Bei diesen sechs Punkten kann man durch menschliches Zutun, durch Training oder durch entsprechende Rezepte viel Positives bewirken, beschreibt Hildegard ausführlich. Dann wendet sich Hildegard den res contra naturam zu, den von außen in den Organismus eindringenden Krankheiten, z.B. den Infektionskrankheiten oder durch maßloses Essen und Trinken.

 

Hildegard betont, dass alles darauf ankommt, hinter diesen negativen Seiten das Gute zusehen und die Laster in Tugenden zu transformieren. Denn auch die seelischen Komponenten tragen zum Wohl oder Wehe des Menschen bei, wie die noch junge Epigenetik es heute erneut bestätigt.

  

(zum Teil aus „Hildegard von Bingen und die Medizin ihrer Zeit“ von Prof. Dr. H. Schadewaldt)


"Die Seele ist wie ein Wind, der über die Kräuter weht." 

 

Hildegard von Bingen